Piazza Sicilia

Aufgrund der besonderen geologischen Beschaffenheit von Caprarola, mit den vom Mazzocchio im Osten und vom Pilo oder von der Kirche Santa Teresa im Westen eingegrenzten Stadtbezirken, die noch dazu auf unterschiedlichem Niveau liegen, war Vignola zur Planung großer Brücken gezwungen. Um die Ponte delle Monache zu bauen, die über der heutigen Piazza Sicilia liegt, mussten zwischen 1560 und 1563 einige Häuser im höher gelegenen Teil des Stadtviertels Fornella abgerissen werden. An der Piazza Sicilia sind deutlich die zum mächtigen Kastell der Familie di Vico gehörigen Strukturen zu erkennen, das an dieser Stelle stand und nun in den Palazzo Fusaro eingefügt ist.

Chiesa di San Rocco

Die auf dem Platz vor dem Palazzo Farnese gelegene Kirche des Heiligen Rochus wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts gebaut. Ihr heutiges Aussehen rührt jedoch von zwei architektonischen Maßnahmen her, nämlich vom Ende des 16. Jahrhunderts bzw. von den Jahren zwischen 1616 und 1618, als das benachbarte Kloster der Augustinerinnen erbaut wurde. Seit 1960 wird sie als Gefallenengedenkstätte genutzt. Der einschiffige Raum ist größtenteils nur gekalkt. In den Seitenkapellen und in der Apsis sind jedoch wertvolle Stukkaturen und Fresken vom Beginn des 17. Jahrhunderts erhalten. Beachtenswert sind die bemalte Kassettendecke mit Wappen des Auftraggebers der Restaurierung zu Beginn des 17. Jahrhunderts und der monumentale, mit Goldstuck verzierte Barockaltar.

Palazzo Gherardi

Der Palazzo Gherardi liegt am äußersten Ende der Via Diritta, nahe beim Palazzo Farnese und dient heute als Rathaus. Er wurde auf Wunsch von Mattia Gherardi da San Casciano gebaut, der von Papst Paul III Farnese 1535 zum“ Mastro Generale delle Poste Ponticificie“ ernannt worden war, ein Amt das er bis 1575 innehatte und aufgrund dessen er als der Gründer des modernen päpstlichen Postdienstes bezeichnet wird. Gherardi leitete die Bauarbeiten am Palazzo Farnese und in der näheren Umgebung. 1573 begann er für sich und seinen Sohn Marcello einen Wohnsitz Im Stile Vignolas zu bauen, der 1580 fertiggestellt war. 1602 wurde das Gebäude von der Bruderschaft „Croce e Dsciplina“ erworben, um es in ein Kloster umzugestalten. Die Arbeiten der Umstrukturierung des Palastes in ein Kloster waren 1611 abgeschlossen; es wurde den Heiligen Augustinus und Rochus geweiht. Nach dem Jahr 1870 wurde das Kloster vom italienischen Staat beschlagnahmt und als Sitz der Stadtverwaltung bestimmt. Nach den zahlreichen Veränderungen weist der Palast nur noch in groben Zügen seine ursprüngliche Gestalt auf. Auffallend sind das Portal in Bossenwerk mit dem Wappen der Stadt sowie die mit Wappen und Gedenktafeln reich dekorierte Fassade.

Palazzo Farnese

Hoch oben auf dem Stadthügel thront der Palazzo Farnese, der mit seiner doppelläufigen Treppenanlage und dem großen Platz davor in seiner Gesamtwirkung wohl zu den beeindruckendsten Palastanlagen Italiens gehört. Einerseits stark exponiert, zugleich aber auch harmonisch eingefügt in das umliegende Stadtgebiet, verbunden mit dem Ort und dennoch dominant über dem gesamten Wohnbereich: die Via Diritta mündet in den großen Platz vor der Hauptfassade des Palastes und gliedert ihn auf diese Weise in das Gesamtbild des residenzialen Komplexes ein. Der Bau wurde in den zwanziger Jahren des 16. Jahrhunderts Kardinal Alexander Farnese, dem zukünftigen Papst Paul III kommissarisch anvertraut. Nach dem Entwurf von Antonio da Sangallo il Giovanne und Baldassare Peruzzi war ein fünfeckiger Festungsbau mit Mauerböschung, mächtigen, kantigen Bollwerken und Graben geplant. Die Ausführung wurde jedoch aufgrund der Ernennung des Auftraggebers zum Papst 1534 unterbrochen. Die Wiederaufnahme der Arbeiten erfolgte dank Kardinal Alexander Farnese, dem älteren Enkel des Papstes, dessen Absicht es war, den Festungsbau des Großvaters eine prächtige und großzügige Residenz umzubauen. Er übertrug die Planung Jacopo Barozzi da Vignola. Als dieser 1573 starb, war der Bau, der als sein Meisterwerk gilt, nahezu vollendet. Gemäß der fünfeckigen Basis ordnen sich die inliegenden Räume über fünf Stockwerke um einen runden Innenhof. An der Gestaltung der Innenräume der prachtvollen Residenz waren die besten Maler der Zeit beteiligt; die Auswahl der Themen für die Fresken erfolgte auf Anregung des Schriftstellers Annibale Caro.

Öffnungszeiten:
Geöffnet von Dienstag bis Sonntag von 8.30 Uhr bis 19.30 Uhr (letzter Einlass 18.45 Uhr)
Geschlossen Montag, 1. Januar, 1.Mai, 25. Dezember
Der Park ist an Wochentagen nur zu folgenden Zeiten zu besichtigen:
10.00 Uhr, 11.00 Uhr, 12.00 Uhr 15.00 Uhr
16.00 Uhr (nur vom 15. März bis 31. Oktober)
17.00 Uhr (nur vom 15. April bis 15. Oktober)
Eintrittspreise: Erwachsene € 5.00 Ermäßigung € 2.50
Jeden ersten Sonntag des Monats freier Eintritt.
Die Ermäßigung erhalten Mitglieder der EU zwischen dem vollendeten 18. und 25. Lebensjahr